Im Spiegel der Presse

Amateurtheater Ochsenhausen e.V.

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Schlacht im Klassenzimmer
Ensemble überzeugt mit Schultragikomödie

Schwäbische Zeitung 01.11.2016 von Ferdinand Leinecker

Ochsenhausen/sz Die Zuschauer haben das Ensemble des Amateurtheaters Ochsenhausen (ATO) im Schrannensaal der Jugendmusikschule Ochsenhausen mit lang anhaltendem Applaus gefeiert. "Dieses Ensemble könnte mit diesem Stück auch im Fernsehen auftreten, so gut sind die", sagte eine Zuschauerin im Anschluss. Regisseur Jan Sandel hat zusammen mit seinen Akteuren Heidi Albinger-Seel, Carola Braig, Boris Kappler, Wolfgang Mader, Hildegard Schäfer und Ruth Wessels beim diesjährigen Kammerspiel des ATO mit der Inszenierung von "Frau Müller muss weg" ein Glanzlicht gesetzt.

Lutz Hübners Schultragikomödie verlegt die Schlacht in ein Klassenzimmer für einen Elternabend der besonderen Art. Wobei es, wenn es nach den Eltern geht, nur eine Verliererin geben darf: die Klassenlehrerin Frau Müller. Sie soll mit allen Mitteln abgesägt werden. Denn die Kinder sind überfordert. Und doch müssen sie "funktionieren" in der Leistungsgesellschaft. Für die Helikoptereltern in diesem Stück gibt es nur ein Ziel: Das Kind muss das Gymnasium schaffen – ganz egal wie. Und wenn dieses Ziel durch abstürzende Zensuren gefährdet ist, dann muss eben die vermeintlich unfähige Lehrerin weg. So meinen die Eltern erfahren zu haben, dass Frau Müller "in Therapie" sei. Das bringt für Frau Müller das Fass zum Überlaufen, denn tatsächlich handelt es sich um eine Physiotherapie wegen ihrer Rückenschmerzen. Nachdem Frau Müller den Eltern klargemacht hat, was sie eigentlich für "Früchtchen" haben, verlässt sie das Klassenzimmer – die Eltern beginnen, sich gegenseitig zu zerfleischen.

Wer als Besucher an diesem Abend ein reines Lustspiel erwartet hatte, war vielleicht etwas enttäuscht. Denn dieses Kammerspiel ist so nah am wirklichen Leben, dass einem das Lachen manches Mal im Hals stecken bleibt. Kommt vielleicht nicht Ähnliches tatsächlich an Schulen vor? Wie dieser Abend endet, wird nicht verraten, damit auch die Zuschauer beim letzten Auftritt in Erolzheim am Samstag, 5. November, noch gespannt sein dürfen. Nur eines vorweg: Frau Müller bleibt.


Sie haben das Publikum in Ochsenhausen beeindruckt: Die
Schauspieler Boris Kappler (von links), Heidi Albinger-Seel, Ruth
Wessels, Carola Braig, Hildegard Schäfer und Wolfgang Mader.
(Foto: SZ - Ferdinand Leinecker)


Diese Seite wurde erstellt am 28.11.2019
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