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Amateurtheater Ochsenhausen e.V.

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"Ein Elternabend der besonderen Art"
Amateurtheater Ochsenhausen feiert am Freitag mit "Frau Müller muss weg" Premiere

Schwäbische Zeitung 18.10.2016 von Ferdinand Leinecker

Ochsenhausen/sz Die Generalprobe ist vorbei, alles ist gut gelaufen, die Schauspieler des Amateurtheaters Ochsenhausen (ATO) sind bereit für die Aufführungen von "Frau Müller muss weg" in Ochsenhausen und Erolzheim. Die Premiere ist am Freitag. Im Vorfeld unterhielt sich SZ-Mitarbeiter Ferdinand Leinecker mit Regisseur Jan Sandel und ATO-Vorsitzender Boris Kappler, zugleich Darsteller in diesem Stück.

Wer ist Frau Müller und vor allem warum muss sie weg?

Boris Kappler: Frau Müller ist Lehrerin und nach Ansicht der Eltern schuld am miserablen Leistungsstand der Klasse. Nicht die eigenen Sprösslinge sind verantwortlich, sondern allein die unfähige Lehrerin. Gemeinsam beschließen die Eltern bei einem Elternabend gegen die Lehrerin vorzugehen, daher: "Frau Müller muss weg".

Warum haben Sie genau dieses Stück ausgewählt?

Jan Sandel: Diese Geschichte ist einfach unschlagbar aktuell und aus dem realen Leben gegriffen. Wir hatten uns verschiedene Stücke angeschaut und dann festgestellt: "Frau Müller muss weg" hat uns alle angesprochen. So kam es zur Entscheidung: Genau diese Komödie von Lutz Hübner möchten wir dieses Jahr spielen. Bereits 2015 lief ja die Verfilmung mit großem Erfolg in den Kinos. Wobei das für ein Amateurtheater eher eine Herausforderung als ein Vorteil ist.

In den Schrannensaal in Ochsenhausen passen rund 75 Zuschauer. Warum sind die Veranstaltungen nicht in der Kapfhalle Ochsenhausen vor rund 300 Zuschauern?

Jan Sandel: Genau das möchten wir nicht. Wir suchen bei diesem Kammertheater die größtmögliche Nähe zu den Besuchern, deshalb ist unsere Bühne auch keine richtige Bühne, sondern wir spielen mitten im Publikum. Jeder Zuschauer ist hautnah an den Schauspielern, somit eingebunden, mittendrin in dieser Geschichte. Das ist in einer großen Halle nicht möglich, aber genau das macht unser Theater aus. Der Zuschauer kann die Schauspieler atmen hören, die Mimik verfolgen, er sieht das Geschehen nicht nur, er lebt es, als ob er dazugehört zu diesen Eltern – oder doch zu Frau Müller?

Wie viel Arbeit steckt hinter einem solchen Stück, von der Planung bis zur ersten Aufführung. Wie ist es möglich soviel Text zu lernen?

Boris Kappler: Die Herangehensweise ist hier bei den Schauspielern ganz unterschiedlich. Während der eine beim Lernen absolute Ruhe braucht und sich mit dem Textheft in die Badewanne legt, lernt der andere am besten indem er seine "Gänge" und Bewegungsabläufe mit Text zuhause nachvollzieht. Wieder andere legen bei Autofahrten eine CD ein mit Tonaufnahmen, die bei Textproben gemacht wurden, um so den Text und die Stichworte immer wiederholen zu können.

Wen spricht das Stück an?

Jan Sandel: Alle werden begeistert sein, jung und alt. Es handelt sich um einen Elternabend der besonderen Art, es geht ans Eingemachte. Objektivität spielt irgendwann keine Rolle mehr: Vorwürfe, Beschimpfungen, Beleidigungen bringen die Stimmung auf den Nullpunkt, aber wie geht diese wahre Geschichte am Ende aus?

Eine letzte Frage an das gesamte Ensemble: Seid ihr bereit?

Ja, klar sind wir bereit für die Aufführungen und wir freuen uns riesig, besonders, dass die Premieren-Vorstellung bereits ausverkauft ist.

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INFO: Frau Müller wird von Hildegard Schäfer gespielt, mit ihr auf der Bühne stehen die Eltern Wolfgang Mader, Carola Braig, Heidi Albinger-Seel, Ruth Wessels und Boris Kappler. Regie führt Jan Sandel aus Biberach, die Produktionsleitung liegt in den Händen von Doris Schick-Deininger und Bertram Mayr.

Die Aufführungen sind am Freitag, 21. Oktober, Samstag, 22. Oktober, Mittwoch, 26. Oktober, Freitag, 28. Oktober, und Samstag, 29. Oktober in Ochsenhausen (Schrannensaal) In Erolzheim (Realschule) ist das Stück am Samstag, 5. November, zu sehen. Beginn ist um 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Karten im Vorverkauf für Ochsenhausen gibt es zum Preis von zehn Euro in der "Lesebar" – die Premiere ist aber bereits ausverkauft. Für Erolzheim gibt's Karten an der Abendkasse.

Die Lehrerin Frau Müller (Zweite von links, gespielt von Hildegard Schäfer), hat den Unmut der Eltern auf sich gezogen. Regisseur Jan Sandel verspricht den Besuchern einen Elternabend der besonderen Art: "Es geht ans Eingemachte.". (Foto: SZ - Ferdinand Leinecker)


Diese Seite wurde erstellt am 28.11.2019
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