Im Spiegel der Presse
Amateurtheater Ochsenhausen e.V.

 

"Glöckner" erweist sich als Meilenstein

Schwäbische Zeitung vom 03.08.2009 (von Gerhard Bauer)

OCHSENHAUSEN - Mit der Derniere vom "Glöckner von Notre-Dame" ist am Samstag die Ochsenhauser Saison des Freilichttheaters glanzvoll zu Ende gegangen. Vor einem begeisterten Publikum hat das örtliche Amateurtheater beeindruckende Leistungen geboten, die unter Regisseur Günther Treptow noch weitere Entwicklungsstufen erwarten lassen.

Ein großer Erfolg: Boris Kappler (l.), hier als Dichter Pierre Gringoire, und Oliver Falk als Bischof Claude Frollo haben das Amateurtheater Ochsenhausen auf ein neues Niveau geführt. (Foto: G.Bauer)

Als das Amateurtheater Ochsenhausen sich 2006 an den "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal wagte, da waren sich die Verantwortlichen des riskanten Sprungs vom Regionaltheater zur anspruchsvollen Freilichtinszenierung durchaus bewusst. Zwar waren Boris Kappler und Oliver Falk durch intensive Weiterbildung in Regie-Seminaren auf diese Inszenierung vorbereitet, aber es gab viele Unwägbarkeiten.

Auf einem dieser Seminare hatten sie den Wiener Regisseur Günther Treptow kennengelernt, den sie für ihr Projekt gewinnen konnten. Es wurde der brillante Einstieg in eine neue Ära des Amateurtheaters Ochsenhausen, das nun mit seiner zweiten und wieder überaus erfolgreichen Freilichtinszenierung von Victor Hugos "Der Glöckner von Notre-Dame" einen Meilenstein gesetzt hat für den weiteren Aufstieg des Ochsenhauser Ensembles.

Es wurde den Laiendarstellern in Ochsenhausen nicht an der Wiege gesungen, einmal großes Theater vor anspruchsvollem Publikum zu spielen. Unter der einfühlsamen Regie des erfahrenen Regisseurs Günther Treptow und unterstützt von den Co-Regisseuren Boris Kappler und Oliver Falk jedoch wurde im Klosterhof von Ochsenhausen ein schauspielerisches Potenzial aktiviert, das den Vergleich mit namhaften Bühnen des Landes nicht zu scheuen braucht und dabei brillante Einzelleistungen hervorgebracht hat. Es steht nach diesen Erfolgen zu erwarten, dass der erfolgreiche Weg weiter beschritten wird.

Zukunft sieht erfolgreich aus

Derlei Entwicklungen und Höhenflüge sind an engagierte Persönlichkeiten und ein diszipliniertes Ensemble gebunden, aber auch an Sponsoren, die diesen Weg mitgehen. Mit Boris Kappler und Oliver Falk, den beiden Vorsitzenden des Amateurtheaters, wurden Weichen gestellt für anspruchsvolle Theaterarbeit mit begeisterten Laienschauspielern, die in den vergangenen Wochen über sich hinausgewachsen sind. Und sowohl der "Jedermann" wie auch "Der Glöckner von Notre-Dame" haben gezeigt, dass es sich sehr wohl auszahlen kann, aus einer Routine auszusteigen und nach den Sternen zu greifen. An einer erfolgreichen Zukunft des Amateurtheaters Ochsenhausen dürfte nach diesen Leistungen niemand mehr zweifeln. Man darf gespannt sein, zu welchem Stück der prächtige Klosterhof von Ochsenhausen beim nächsten Mal die Kulisse abgeben wird.

Regie und Visionen
sichern den Erfolg

Kommentar von Gerhard Bauer

Das Experiment ist gelungen. Nach dem „Jedermann" von 2006 und „Pippi Langstrumpf' 2008 folgte nun „Der Glöckner von Notre-Dame" - mit diesen allesamt sehr anspruchsvollen Stücken hat das Amateurtheater Ochsenhausen ein Niveau erreicht das ein Publikum weit über die Region hinaus anspricht.

Es gibt 44 Freilichtbühnen im Landesverband Amateurtheater, von der Lokalbühne bis hin zur renommierten Freilichtbühne. Auch das Amateurtheater Ochsenhausen zählte lange zur lokalen Variante, die nur ausnahmsweise eine Freilichtaufführung inszenierte, so bei der 900-Jahrfeier der Stadt Ochsenhausen im Jahr 1993. Gerade diese wird den Anstoß zur gegenwärtigen Entwicklung gegeben haben, denn die positive Zuschauerresonanz ließ die Verantwortlichen nicht ruhen, den eher zufällig betretenen Weg weiterzugehen.

Es spricht für das Amateurtheater Ochsenhausen wie auch für die Verantwortlichen Boris Kappler und Oliver Falk, dass man sich nach gründlicher Vorbereitung und unter professioneller Regie zu dem Wagnis entschloss, künftig auch großes Theater zu machen. Die Vision eines anspruchsvollen Freilicht-Theaters, das die exzellente Kulisse des barocken Klosterhofes ebenso zu nutzen weiß wie das künstlerische Potenzial seines Ensembles sowie eine professionelle Regieleistung, hat ungeahnte Höhen erklommen. Dies beweist, dass es sich lohnen kann, auch einmal abseits vertrauter Wege sein Glück zu versuchen. Man wird vom Amateur-theater Ochsenhausen noch hören.


Diese Seite wurde erstellt am 15.10.2012
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